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31.07.2019
Prävention | Im Notfall

Mann über Bord: Übung rettet Leben!

Ein Urlaubstörn in ruhigen Gewässern, was soll da schon passieren? Viele Crews klammern das Szenario „Mann über Bord“ aus und sind im Notfall komplett überrumpelt. Wie Sie sich an Bord sichern, welche Ausrüstung Ihnen hilft und welche Manöver Sie trainieren sollten, erklären die Spezialisten von Pantaenius.

Es ist schnell passiert: Beim Gang auf das stampfende Vorschiff rutscht der Skipper aus und fällt über Bord. Eine Patenthalse fegt den Genuatrimmer über die Reling. Oder der Wachführer verliert beim Wasserlassen am Achterstag das Gleichgewicht. In den Berichten der Bundesstelle für Seeunfalluntersuchung (BSU) finden sich wahre Horrorgeschichten von Crews, die Mitsegler nicht vor dem Ertrinken bewahren konnten.

„Dennoch wird das Thema `Mann über Bord´ von vielen Crews verdrängt“, sagt Axel zu Putlitz-Lürmann, Leiter der Schadensabteilung bei Pantaenius – nach dem Motto „das passiert uns schon nicht“. Ist ein Mensch erst einmal im Wasser gelandet, zählt jede Sekunde. Denn der im Wasser Treibende kann durch die eintretende Unterkühlung bald nicht mehr aktiv bei der Rettung mithelfen. Dirk Hilcken, Sales Operations Manager bei Pantaenius, erinnert sich an eine Trainingsregatta, bei der die Crew einer X-332 wegen eines gerissenen Relingsdrahtes komplett über Bord ging; „die jungen, trainierten Segler hatten nach kurzer Zeit im aprilkalten Wasser keine Kraft mehr.“ Wie hilflos dürfte da erst „Otto Normalsegler“ in voller Montur sein? 

Gerade wenn bei einer Zweiercrew der Skipper über Bord geht, ist es für den verbleibenden Mitsegler schwierig, ihn wieder an Bord zu bekommen – sei es aufgrund fehlender Kraft oder weil der Verunfallte bereits bewusstlos ist. Umso wichtiger ist es, das Überbordfallen zu verhindern. „Moderne Yachten, bei denen Fallen und Strecker ins Cockpit umgelenkt sind, vermitteln da oft eine trügerische Sicherheit“, so Putlitz-Lürmann; „denn es kann immer etwas passieren, das den Gang nach vorn notwendig macht, zum Beispiel eine verklemmte Rollfockanlage oder eine gebrochene Schot.“ Strecktaue sehe er auf dem Laufdeck von Fahrtenyachten selten, so der Schadensexperte. Dabei sei es gerade beim Gang auf das Vorschiff wichtig, sich zusätzlich mit einem Lifebelt zu sichern. Empfehlenswert seien Modelle mit Hosengurt, aus denen man nicht herausrutschen kann. Auch sollte der Lifebelt in der Länge verstellbar sein – denn ist die Leine zu lang, schützt sie nicht vor dem Überbordgehen.

Trockenübungen geben Sicherheit

Axel zu Putlitz-Lürmann empfiehlt, einen windstillen Nachmittag vor Anker zu nutzen und einmal in komplettem Ölzeug mit automatischer Rettungsweste über Bord zu springen. „Auch bei glattem Wasser ist es dann schon schwierig, sich selbständig wieder auf die Badeplattform zu ziehen“, so Lürmann. „Stellen Sie sich vor, dass dann noch Kälte und Wellengang dazukommen!“

Zum Mensch-über-Bord-Manöver selbst gibt es viele Theorien. Einig ist man sich jedoch, dass eine Bergung über das Heck gefährlich ist. Denn zum einen schlägt das Heck bei Wellengang immer wieder auf die Wasseroberfläche, und zum anderen befindet sich der Havarierte recht nah an der Schraube. Eine Empfehlung lautet, sich der Person von Luv zu nähern und sie über die Bordwand aufzunehmen. Dieses Annäherungsmanöver kann man mit einem Fender üben, den man während der Fahrt unter Segel oder Motor außenbords wirft. So lernt die Crew die Manövriereigenschaften der Yacht kennen und ist auch unter Stress in der Lage, kontrolliert an eine Person in Lee heranzufahren.

Leider würden Ehepartner und Kindern oftmals schlecht oder gar nicht in die Funktionen und Sicherheitseinrichtungen der Yacht eingewiesen, berichtet Axel zu Putlitz-Lürmann. Wenn dann der Skipper oder die Skipperin über Bord gehe, sei das verbleibende Crewmitglied völlig hilflos. Hier gelte es, alle Crewmitglieder ins Boot zu holen!

MOB-Equipment: Nicht nur kaufen, auch benutzen!

Für den Mensch-über-Bord (MOB)-Fall bietet der Fachhandel verschiedene sinnvolle Systeme an: Von der Rettungstalje über Bergesegel und Bergenetz bis hin zum „Pelikan“-System, das aussieht wie ein überdimensionaler Kescher. Eine gute Orientierung, welches System etwas taugt, bieten Vergleichstest in Fachmagazinen. Axel zu Putlitz-Lürmann empfiehlt, auch englische Publikationen in die Kaufentscheidung einfließen zu lassen.

Mit dem Kauf eines MOB-Systems ist es jedoch nicht getan: Was zum Beispiel, wenn das Großfall zu kurz ist, um bis zur Wasseroberfläche gefiert zu werden? Probieren Sie das MOB-System gründlich aus, bringen Sie an Bord Markierungen an, um schnell alles in der richtigen Position anzubringen. Und üben Sie, wann immer sich die Gelegenheit ergibt. Denn Ausrüstung alleine, so Axel zu Putlitz-Lürmann, „rettet kein Leben“.

 

 

 

 

 

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