Brandgefahr - Gasbildung im Motorraum
Nachdem sein Motor nicht anspringt, macht sich der Eigner einer Princess 32 auf die Suche nach der Ursache. Wenige Zeit später steht sein Schiff in Flammen. Was ist passiert?
WICHTIG
Wer eigenständige Arbeiten an seinem Boot durchführt sollte stets berücksichtigen, dass austretendes Benzin in Verbindung mit Umgebungsluft schnell ein leicht entzündliches Gas-Luft-Gemisch erzeugen kann. Bei Startschwierigkeiten des Motors kann es ebenso ratsam sein, sich an eine Reparaturwerksatt Ihres Vertrauens zu wenden.
Saisonabschluss in einer Marina nahe Berlin. Vergeblich versucht ein Bootseigner seinen Innenborder zu starten, der auch nach mehreren Anläufen nicht anspringen will. Also beginnt er, nach der Ursache zu suchen. Mithilfe einer externen Batterie führ t er einen weiteren Startversuch durch, doch auch dieser bleibt ohne Erfolg. Als nächstes demontiert er die Zündkerzen der Backbordmaschine, um diese zu reinigen und zu trocknen. Im demontierten Zustand der Zündkerzen betätigt er den Anlasser für die Backbordmaschine, um überschüssiges Benzin aus den Brennräumen zu entfernen. Nach mehreren erneuten Startversuchen knallt es plötzlich laut und der Motorraum steht mit einem Mal lichterloh in Flammen. Der geschockte Eigner hat Glück im Unglück: Er kann sich von Bord retten und bleibt bei diesem Vorfall unverletzt. Der Schaden an seinem Boot hingegen ist groß. Als die Feuerwehr eintrifft, ist vom GFK-Rumpf kaum noch etwas übrig.
GEFÄHRLICHE DÄMPFE
Es gibt viele Ursachen für Brände an Bord. Besonders häufig sind Brandschäden, die durch entzündliche Gase im Motorraum entstehen. Immer wieder unterschätzen Bootsbesitzer die Gefahr, die vor allem von Benzin angetriebenen Innenbordern ausgeht. Bei Motorräumen auf Schiffen handelt es sich in der Regel um geschlossene Systeme. Dämpfe können sich hier schnell sammeln und komprimieren. Ähnlich war es wohl auch in diesem Fall: Im Rahmen der Star t- und Reinigungsversuche gelangten gesättigte Benzindämpfe ungehindert in den Maschinenraum. Mit Sauerstoff vermengt, bildete sich ein hochgradig zündfähiges Gasgemisch. Ein übergesprungener Zündfunke, der sich bei den Startversuchen des Motors an einem Zündkerzenstecker zum Motorblock bildete, mag in diesem Fall ausgereicht haben, um das Gemisch zu entzünden.