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20.07.2021
Wir bei Pantaenius | News

Fünf Fragen an Frank Böttcher

Beispiellose Regenfälle und Unwetter haben in den vergangenen Tagen für Zerstörung und Chaos in Deutschland und weiteren Teilen Westeuropas gesorgt. Urplötzlich, so schien es, suchte das Extremwetter die Menschen heim. Bootseignerinnen und Bootseigner wissen um die Bedeutung zuverlässiger Wettervorhersagen. Wie sicher können diese jedoch in Zeiten des Klimawandels sein? Wir sprachen mit Frank Böttcher. Der Meteorologe und Klimaexperte betreibt die Plattform boettcher.science, veranstaltet das Wissenschaftsforum Extremwetterkongress und beschäftigt sich als Autor und Speaker mit den Themen Extremwetter und Klimawandel.

Wie entsteht das Wetter, das zu den aktuellen Überflutungen geführt hat?

Von Frankreich kommend, hat sich Kaltluft langsam nach Osten vorangeschoben. Vor dieser Kaltluft lag sehr feuchte und sehr warme Luft. Die Kaltluft wirkt wie ein Berg für die feuchtwarme Luft, die an der Kaltluft aufsteigt und sich abregnet.

Gefühlt kam die Flut über Nacht. Wie gut können Wettermodelle solche extremen Szenarien vorhersagen?

Die Vorhersagemodelle hatte schon in den Tagen vorher Niederschlagsmengen bis 130 l/qm vorhergesagt. Dass es dann aber in vielen Gebieten 150 bis 200 L/qm waren, zeigt, dass extreme Szenarien noch extremer ausfallen können, als es Modelle erwarten lassen. Gerade wenn die Niederschläge sehr langsam ziehen.

Ist die Gefahr vorerst vorbei?

Nein. Keinesfalls. Ich erwarte, dass sich diese Wetterlage in den kommenden Wochen erneut einstellt. Wahrscheinlich werden andere Regionen betroffen sein und die Niederschlagsmengen sind anders in der Intensität. Die Gefahr aber bleibt. Hinzu kommt der Klimawandel…

Was hat der Klimawandel mit der Flut zu tun?

In Folge der globalen Erwärmung kann die Luft mehr Feuchtigkeit aufnehmen. Diese Feuchtigkeit muss aus den Wolken auch wieder heraus. Die Physik lässt da nicht mit sich verhandeln. Ein zweiter Punkt kommt hinzu: Infolge des Klimawandels verändern sich Wetterlagen langsamer. Wo es also einmal regnet, regnet es länger. Beide Effekte zusammen erhöhen die Erwartung an solche Ereignisse sehr stark. Das bedeutet, dass wir in den kommenden 30 Jahren an wirklich jedem Ort in Deutschland mit einem so starken Regenereignis rechnen müssen.

Jahrhunderthochwasser oder Vorbote – wie wird sich das Wetter entwickeln und welche Gebiete in der DACH-Region sind besonders betroffen?

Die Auswirkungen solcher Ereignisse sind in den Regionen sehr unterschiedlich. In Hügelländern kumuliert sich das Wasser schnell von den kleinen Gräben, in Bäche und Flüsse zu den reißenden Strömen, die wir jetzt gesehen haben. Ähnliche Ereignisse erwarte für die Zukunft also auch für Hessen, Thüringen, Bayern und Baden-Württemberg. Eben überall dort, wo die Orografie Hügel und Täler aufweist. Im alpinen Umfeld kommt die Gefahr von Schlamm- und Gerölllawinen sowie Bergabbrüche und Gletscherabrisse hinzu. In flachen Gebieten, wie z.B. der Norddeutschen Tiefebene sammelt sich das Wasser in den Senken. Hier ist oft nicht die Fließgeschwindigkeit das Problem, sondern die Erwartung, dass das Wasser wochenlang stehen bleibt und Häuser auf diese Weise unbewohnbar werden. In Küstennähe wird es früher oder später zur Kombination von Sturmfluten und Hochwasser kommen. Dieses erhöht die Last auf Deiche. Das Ereignis der letzten Woche ist der Blick in einen Teil der meteorologischen Zukunft in unserer Region und damit ein weiterer Achtungsruf, dass solche Ereignisse nicht immer nur in fernen Ländern stattfinden.

 

 

 

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