Sieben Tipps für eine reibungslose Abwicklung von Versicherungsfällen
Damit ein Schaden schnell behoben werden kann, braucht es einen professionellen Versicherungspartner. Doch wenn der Versicherungsnehmer gut vorbereitet ist, geht es besonders reibungslos.
Stellen Sie sich folgende Situation vor: Zwei Boote liegen im Yachthafen. Beide sind von einem heftigen Novembersturm gezeichnet. Er hat die Boote gegen den Steg geschleudert und beschädigt. Während der eine Eigner die reibungslose Abwicklung des Schadens mit seinem Versicherungsunternehmen lobt, ist der zweite weit weniger zufrieden. Doch hätte das sein müssen? Hier sind sieben Tipps, die den Unterschied machen können.
1. Wissen, was die Versicherung abdeckt (und was nicht)
Hinsichtlich der Frage, ob und wie hoch ein Schaden versichert ist, ist entscheidend, was Ihre Kasko-Versicherung im Schadenfall leistet. So sind Sie bei einer Allgefahrendeckung gegen alle Risiken versichert, die nicht explizit ausgeschlossen sind. Eine Police für versicherte Gefahren hingegen listet die spezifischen Ereignisse auf, gegen die Sie versichert sind - wobei auch bei dieser Versicherungsart vertraglich festgeschriebene Ausschlüsse existieren. Es ist daher wichtig, sich rechtzeitig mit den Versicherungsbedingungen und insbesondere den Ausschlüssen vertraut zu machen. Das betrifft zum Beispiel die Frage, ob im Falle eines Totalverlusts ein fester Versicherungswert greift oder ein Zeitwert. Im Falle eines Teilschadens ist entscheidend, ob sie neu für alt ersetzt werden. Besonders aktuell ist gerade die Frage, ob Bergungskosten ohne Limit übernommen werden.
2. Den Anspruch der Schadenabwicklung verstehen
Das Grundkonzept der Schadenabwicklung ist, den Schaden entsprechend der Bedingungen vollständig, aber auch im Interesse der Versichertengemeinschaft so günstig wie möglich zu regulieren. Sie soll Ihr Boot - so weit wie möglich - in den Zustand von vor dem Unfall zurückversetzen und die angemessenen Reparaturkosten decken. Dazu gehört auch, den aktuellen Schaden von gegebenenfalls schon vorher vorhandenen Beschädigungen zu trennen.
3. Den Ablauf der Reparaturen verstehen
Wer übernimmt die Verantwortung für den Ablauf der Reparaturen? Letztlich ersetzt eine Versicherung Ihnen im Rahmen der Bedingungen den entstandenen Schaden. Es ist also am Eigner, bei der Findung des Reparaturbetriebs, der Anforderung von Kostenvoranschlägen und beim Gesamtschaden den Überblick zu behalten. Hierbei kann das Versicherungsunternehmen durch Empfehlungen oder den Einsatz von Gutachtern helfen und in Teilen auch das Management übernehmen. Doch Eigner, die sich aktiv in den Reparaturablauf einbringen, können sicherstellen, dass die Reparaturen mit ihren Zeitplänen und dem eventuell gleichzeitig anfallenden Wartungsbedarf übereinstimmen. Zögern Sie nicht, den Reparaturprozess zu steuern, und lassen Sie sich dabei von unserer Schadenabteilung beraten.
4. Die Rolle des Gutachters verstehen
Der Sachverständige spielt eine entscheidende Rolle, wenn es um die unparteiische Beurteilung von Art, Ursache und Ausmaß des Schadens geht. Anhand seines Fachwissens wird die Reparaturmethode festgelegt und über die Angemessenheit der Reparaturkosten entschieden. Es ist jedoch wichtig, zu bedenken, dass der Gutachter nicht beurteilen darf, ob der Schaden durch die Versicherungspolice gedeckt ist oder nicht. Diese Entscheidung obliegt dem Versicherer.
5. Die Erwartungen realistisch halten
Versicherungspolicen sollen angemessene Reparaturen zu angemessenen Preisen unterstützen. Erklärtes Ziel dabei ist es, Ihr Schiff so weit wie möglich wieder in den Zustand zu versetzen, in dem es sich vor dem Unfall befand. Was dabei unter „angemessen“ zu verstehen ist, kann variieren. Kenntnisse darüber, was in den gängigsten Schadenszenarien zu erwarten ist, helfen, die Erwartungen zu steuern und spätere Enttäuschungen zu vermeiden.
6. Die Selbstbeteiligung im Blick haben
In den meisten Fällen wird von Bootseigentümern erwartet, dass sie sich an den Reparaturkosten beteiligen. Dies geschieht meist in Form einer Selbstbeteiligung, die aus eigener Tasche bezahlt werden muss, bevor der Versicherungsschutz in Kraft tritt. Es ist auch wichtig, zusätzlich dazu die Klauseln in Ihren Policen zu kennen. Das Wissen um solche Selbstbeteiligungen ist wichtig, um die finanziellen Auswirkungen eines Schadens abschätzen und verstehen zu können.
7. Die eigenen Pflichten kennen
Als Versicherungsnehmer haben Sie bestimmte Pflichten, im Versicherungsdeutsch Obliegenheiten genannt. Sie sollten, genauso wie eine nicht versicherte Person, umsichtig handeln, um das Risiko und die Kosten eines Schadens zu minimieren. Im Schadensfall sollten Sie die notwendigen Maßnahmen ergreifen, um eine Verschlechterung des Zustands zu verhindern. Weiterhin sollten Sie angemessene Maßnahmen ergreifen, um weitere Schäden zu vermeiden oder zu minimieren.
Abschließend möchten wir Sie daran erinnern, dass unser Schadenteam stets bestrebt ist, dafür zu sorgen, dass Eigner ihr Schiff so schnell wie möglich wieder in den Zustand vor dem Schadenereignis zurückversetzen können. Für einen reibungslosen Ablauf der Schadenregulierung ist Ihre Mitarbeit jedoch unerlässlich. Wenn Sie diese Tipps befolgen, kann Ihr Zutun eine effiziente und zügige Schadenbearbeitung sicherstellen.
Das Pantaenius-Team steht Ihnen jederzeit gerne zur Verfügung, um beim Verständnis der Versicherungsbedingungen zu helfen und alle Fragen rund um Ihre Versicherung zu klären.